Das Volumen des neuen Stadtbausteines orientiert sich an den bereits im Quartier vorhandenen städtebaulichen Figuren: sowohl der Typus der westlich benachbarten offenen Bebauung durch Einzelhäuser, wie auch der Typus des in den südlich benachbarten Bebauungen durch geschlossene und teilweise geöffnete Blocks findet dabei seinen Ausdruck. Das wesentliche räumliche Potential des neuen Stadtbausteines ist der innere grüne Wohnhof, der geschlossen genug ist, um eine eigene Identität für die Bewohner herzustellen und offen genug ist, um sich nicht von der Nachbarschaft zu separieren. Die sieben, außenseitig als Einzelhäuser lesbaren Bauten markieren unmissverständlich die sieben Hausadressen. Der prägende Entwurfsansatz ist eine alle soziale Schichten übergreifende Urbanisierung dieses innenstadtnahen Quartiers durch Wohnungen unterschiedlicher Eigentumsform und unterschiedlicher Förderung, durch ein erdgeschossiges Mischkonzept zur Günther-Wagner-Allee mittels eines Raumangebotes für eine Ladennutzung und durch eine zweizügige Kindertagesstätte im östlichen Bereich des Grundstücks. Die Wohnungen selbst werden durch die vielfältige Mischung unterschiedlicher Größen und unterschiedlicher Wohnungstypen eine hohe Vielfalt an unterschiedlichen Lebensentwürfen zulassen. Die Erscheinung und die Tektonik des neuen Wohnquartiers orientiert sich an der Tradition norddeutscher Backsteinkunst. Der Habitus der benachbarten Denkmäler im ehemaligen Werksgelände der Firma Pelikan bildet dabei den Orientierungsmaßstab. Ein zeitgemäßer, eigenständiger Ausdruck, der gleichwohl auf die Wirkkraft und Bedeutung der Nachbarschaft referiert ist das gestalterische Ziel. Senkrecht aufgehende, dreidimensionale Gebäudeteile bilden in unterschiedlichen Ausprägungen das wesentliche Gestaltmerkmal der plastisch bewegten Backsteinfassade zu den drei angrenzenden Straßen. Das Einzelhaus im Innern des Grundstückes verhält sich seiner Gartenlage wegen offener. Allen gemein ist, dass große Fensteröffnungen einen sehr hohen Nutzungskomfort der Wohnungen garantieren.
Gundlach Bau und Immobilien
Hannover, Pelikan Areal
2016 - 2025
35,12 Mio. €
18.040 m²
Saskia Ploneit, Sebastian Linder, Rebecca Farina Arnold, Corinna Bach, Lucía Leva Fuentes, Christin Salzberger, Ulrich Binder
Gesellschaft von Architekten
und Stadtplanern mbH
Barer Straße 44
80799 München
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