Auf dem Grundstück einer ehemaligen Tuchfabrik im Altstadtbereich von Cottbus ist der zentrale Entwurfsansatz für das Wohnquartier, die strukturellen und räumlichen Gegebenheiten des Ortes zu erkennen und diese durch zeitgemäße und lagetypische stadträumliche Typologien zu ergänzen. Das Baugrundstück wird mit einem Ensemble aus drei prägnanten Stadtbausteinen belegt. Diese werden jeweils mit dem Typus der städtischen Parzelle aus Einzelhäusern entwickelt und durch unterschiedliche, farblich monochromatische Erscheinungsbilder und Höhenentwicklungen individualisiert: somit entsteht – in Verbindung mit der Mischung unterschiedlichster Wohnformen - eine urbane Vielfalt und Identität. Im Sinne des städtebaulichen Maßstabs der Umgebungsbebauung erhalten die monolithischen Einzelhäuser eine übergeordnete Gliederung und Reliefierung durch Fassadenelemente als Analogie zu der Plastizität der gründerzeitlichen Nachbarbebauungen.
Die drei Bauabschnitte umschließen jeweils einen leicht erhöhten, halb-öffentlichen und begrünten Innenhof, welcher einen direkten Bezug zu den Wohnbereichen hat. Sowohl von den Wohnhöfen als auch von den öffentlichen Bereichen aus lässt sich die etwas tiefer liegende, grüne Mitte mit einem alten, schützenswerten Baumbestand erschließen. Durch die Durchwegung entstehen somit nicht nur Blickbeziehungen, sondern darüber hinaus auch viele Möglichkeiten der Begegnung.
Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH
Briesmannstraße, Cottbus
Wettbewerb 1. Preis
2021 - 2023
15.100 m²
Sarah Kolter, Markus Friedrich, Mafalda Marques Neves, Laura Bagehorn
LPH 1-7
Gesellschaft von Architekten
und Stadtplanern mbH
Barer Straße 44
80799 München
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